Mali
Kontinent: Afrika
Impfempfehlungen
Jeder Reisende nach Mali sollte über die für Deutschland allgemein empfohlenen Standardimpfungen verfügen, insbesondere über eine aktuelle Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Masern und eine Grundimmunisierung gegen Poliomyelitis/Kinderlähmung. Je nach Alter und Gesundheitszustand kommen weitere Empfehlungen hinzu. Unter Impfungen finden Sie den Deutschen Impfkalender der STIKO.
Welche Impfungen darüberhinaus für eine Reise empfehlenswert sind, hängt von der Art der Reise und dem Reiseland ab und muß in einem Beratungsgespräch geklärt werden.
Zusätzlich sollte für viele Reiseländer ein ausreichender Schutz gegen Hepatitis A (Gelbsucht) vorhanden sein. Wer engeren Kontakt zu der einheimischen Bevölkerung hat, sollte sich zusätzlich noch gegen Hepatitis B impfen lassen. Hepatitis B kann z.B. durch Blut, Speichel und beim Sexualkontakt übertragen werden.
Übersicht
Impfungen | Pflicht | Empfehlung | Pauschal | Einfacher Reisestil |
---|---|---|---|---|
Diphtherie | ||||
Masern | ||||
Pertussis (Keuchhusten) | ||||
Tetanus (Wundstarrkrampf) | ||||
Cholera | ||||
Dengue-Fieber | ||||
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) | ||||
Gelbfieber | ||||
Hepatitis A | ||||
Hepatitis B | ||||
Japanische Enzephalitis | ||||
Meningokokken-Meningitis | ||||
Polio (Kinderlähmung / Poliomyelitis) | ||||
Tollwut | ||||
Typhus |
Erläuterungen:
- Pflicht
- siehe Einreisevorschriften
- Empfehlung
- siehe Impfempfehlungen
- Pauschalreisen
- Bei Reisen nach westlichem Standard, überwiegend in Touristikzentren, Großstädten, Essen in gehobenen Lokalen oder im Hotel.
Achtung: Bei Reisenden kommt es häufig vor, dass spontan Tagesausflüge ins Landesinnere unternommen werden. Dann könnte ein zusätzlicher Impfschutz, wie bei Abenteuerreisen sehr wichtig sein! - Einfacher Reisestil
- Zusätzlich sollte für viele Reiseländer ein ausreichender Schutz gegen Hepatitis A (Gelbsucht) vorhanden sein. Innerhalb der westlichen Industriestaaten ist die chronische Hepatitis B überwiegend auf Risikogruppen beschränkt, außerhalb jedoch steigt ihre Häufigkeit deutlich an. Sie kann dann z.B. durch Blut, Speichel und beim Sexualkontakt übertragen werden, aber auch durch unsterile (zahn-)medizinische Behandlung. Für solche Ziele ist eine Hepatitis B-Impfung zu empfehlen.
- LZ
- Langzeit
Einreisevorschriften
Gelbfieber
Einreise nur mit Nachweis über die Gelbfieberimpfung. Ausnahme: Kinder bis zum Alter von 9 Monaten, benötigen keine Gelbfieber-Impfung.
Malaria
Es besteht im gesamten Jahr ein hohes Risiko, südlich der Sahara inklusive der Städte, an Malaria zu erkranken. Ein mittleres Risiko bei Reisen in die Sahara.
Schutz gegen Malaria
Malaria wird von Stechmücken (Anophelesarten) übertragen. Ein ausgiebiger Mückenschutz ist deshalb unbedingt notwendig. Mücken sind nachtaktiv und somit erhöht sich das Risiko gestochen zu werden, besonders in den Abendstunden und in der Nacht.
Verhaltensregeln:
- Bei einem Aufenthalt im Freien und in den Abend- und Nachtstunden die Haut bedeckt halten (helle lange Hosen und ein langärmeliges Oberteil). In klimatisierten Räumen aufhalten, denn Mücken meiden die Kälte, oder in Räumen mit Fliegengittern. Unter einem Mückennetz schlafen.
- Freie Hautstellen mit wirksamen Mückenschutzmitteln regelmäßig einreiben, mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin (Apotheken ansprechen).
- Zusätzliche Verwendung von Insektenvertilgungsmitteln in Aerosolen, Verdampfern, Räucherspiralen, etwa wenn ein vorgefundenes Zimmer sehr viele Mücken aufweist.
- Zusätzlich kann bei hoher Gefährdung die Kleidung und die Mückennetze mit einem Insektizid imprägniert werden, dass erhöht deutlich den Schutz.
Medikamente:
Eine Impfung gegen Malaria gibt es nicht!
Es gibt verschiedene verschreibungspflichtige Malariamittel zur Vorbeugung (Prophylaxe). Zusätzlich gibt es auch stand-by Medikamente die mitgenommen werden können um bei einer Erkrankung sofort handeln zu können („Feuerlöscher“).
Welche Medikamente die richtigen sind, hängt von vielen Faktoren ab. Eine Medikamentenunverträglichkeit, die regelmäßige Einnahme anderer Medikamente oder z.B. auch das Alter des Reisenden können wichtige Einflussfaktoren sein.
Eine Beratung bei einem reisemedizinischen Spezialisten ist notwendig. Sämtliche Malariamedikamente sind rezeptpflichtig und müssen von einem Arzt verschrieben werden.
Reiseapotheke
Eine Reiseapotheke sollte jeder Urlauber bei sich haben. Der Inhalt hängt natürlich vom Reiseziel und der Reisedauer ab. Je nach Reiseart sollten u.a. dabei sein:
- Sonnenschutzmittel (für Kinder mit hohem Lichtschutzfaktor)
- Verbandsmaterial
- Insektenschutzmittel
- Fieberthermometer
- Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzmittel
- Mittel gegen Magen und Darmprobleme (ORS-Lösung bei Durchfall, Mittel gegen Sodbrennen und Verstopfung)
- Mittel gegen Reisekrankheit
Lassen Sie sich früh genug von einer qualifizierten Apothekerin oder einem qualifizierten Apotheker beraten.
Wichtig: Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, sollten Sie sicherheitshalber in doppelter Menge mitnehmen und gleichmäßig auf Hand- und Reisegepäck verteilen. In verschiedenen Ländern gibt es Einfuhrverbote für Medikamente (z.B. in Asien und Afrika). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, damit er Ihnen ggf. ein Attest für die Mitnahme Ihrer persönlichen Medikamente ausstellt.
Lassen Sie sich beraten !
Die reisemedizinische Beratung ist immer individuell!
Das jeweilige Reiseziel, die Art des Reises, geplante Aktivitäten und die Gesundheit jedes Reisenden sind für die
Beratung wichtig. Der eine plant einen Urlaub in den Alpen, der andere am Mittelmeer und der nächste in Asien. Doch
selbst für das gleiche Reiseziel können die Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge unterschiedlich ausfallen.
Beispielsweise für einen jungen Erwachsenen, eine Familie mit kleinen Kindern, für Schwangere, ältere Menschen oder
Patienten mit Vorerkrankung. Die qualifizierte Beratung passt die Empfehlungen außerdem genau an die geplanten
Aktivitäten an: Wer Trekkingtour oder einen Tauchurlaub plant, benötigt eine andere Vorsorge als der Pauschaltourist,
der ein Hotel mit hohem Komfort gebucht hat.
Wer übernimmt die Kosten für die Reiseimpfungen?
Es gibt keine einheitliche Regelung darüber, welche Kosten der reisemedizinischen Vorsorge von den Kassen erstattet werden. Die Erstattung von Reiseimpfungen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, sie ist eine freiwillige Leistung, über die jede einzelne Krankenversicherung selbst entscheidet. Viele Kassen haben sich entschlossen, den Impfstoff und die ärztliche Leistung vollständig zu erstatten, andere übernehmen Kostenanteile.
Welche Leistungen Ihre Kasse erstattet finden Sie in der Kassenliste .
Auslandskrankenversicherung
Wer ins Ausland reist, sollte auf jeden Fall eine private Auslandskrankenversicherung abschließen. Medizinische Leistungen im Ausland sind oft deutlich teurer als in Deutschland und die gesetzlichen Krankenkassen dürfen die Kosten nur nach den deutschen Sätzen erstatten. Auch dürfen die gesetzlichen Krankenkassen z. B. bei einem Unfall keinen Rücktransport nach Deutschland erstatten. Achten Sie darauf, dass die private Versicherung „Beistandsleistungen“ beinhaltet, so erhalten Sie auch eine Notfallnummer. Die Versicherung organisiert dann vor Ort alle notwendigen Maßnahmen. Vergleichen Sie frühzeitig verschiedene Angebote.
Auch wer beruflich ins Ausland muss, sollte sich rechtzeitig um eine Auslandskrankenversicherung kümmern. Die Versicherungen führen spezielle Angebote für Unternehmen.
Die Länder-Gesundheit-Informationen wurden sorgfältig und nach aktuellem Stand zusammengestellt. Haftung oder Gewähr
kann trotzdem nicht übernommen werden.
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